DIE LEHRER IN WORT UND BILD

FRAU KRAFT

Klassenlehrerin, das war Frau Kraft,
wir haben Sie recht oft geschafft,

nicht aufgepasst und rumgeschnattert,
geträumt und mit dem Stift geklappert,

denn Verkehrsdienst war recht öde,
das viele Lernen uns zu blöde!



HERR BUSCH

Bei Herrn Busch,
ging's nie husch, husch,

Das Hetzen ist nicht seine Stärke,
er ging bedächtig an seine Werke.

Denn Herr Busch ist schon recht alt
da fehlt's ihm schon an Schnelligkeit!

Für einen Satz, da braucht er Stunden,
und KARO-rauchen tut ihm munden

Die raucht er, bis die Lunge kracht,
ja das ist, was er gerne macht!

In seinem Raum stinkt´s deshalb streng
der Nebel steht, die Luft ist eng....

..vom vielen rauchen und so weiter,
doch Herr Busch raucht fröhlich weiter!

Im Unterricht war er verträglich
man sah sich ja zum Glück nicht täglich ;-)



HERR EGEL

Herr Egel ist schon ein Tyrann,
er diskutiert, was er nur kann,

Er war frauenfeindlich bis auf die Knochen,
die Frau soll putzen, kehren, kochen.

Er hielt sich stets für sehr gescheid,
seine Sprüche waren wir leid.

Man konnte jedoch ganz nach Belieben,
die Arbeiten bei ihm verschieben.

Auch spicken war bei ihm sehr leicht,
so hat es oft zur Eins gereicht!

Sport ist Mord, das ist schon klar
zuständig dafür auch Herr Egel war.

Das Sportzeug haben wir oft vergessen,
denn Dauerlauf tut furchtbar stressen.



FRAU MOHR

Wenn eine feine Dame spricht,
dann unterbrich sie bitte nicht!!!

Angeblich hört sie ein bissel schwer,
doch das glaubt ihr wohl keiner mehr.

Sie saß am Tisch stets ganz weit vorn,
und sog Geflüstre in ihre Ohr´n.

Und ließ man dies nicht ganz schnell sein,
wurde sie schon mal zum Schw...

Das Verhältnis zu ihr war
stets sehr gespannt und sonderbar.

Man hatte immer das Gefühl,
der Schülerstress ist ihr zu viel.

Dabei war´n wir nur 13 Mann vor Ort
und fast immer brav - EHRENWORT!



FRAU STELLE

Frau Stelle, das kann man wirklich sagen,
war immer nett, an allen Tagen.

Doch dafür war ihr Unterricht
sehr langweilig, gar fürchterlich.

Vorallem Freitag war es schwer,
die Nerven runter, der Kopf so leer.

Man ständig auf die Uhr dann sah,
denn das Wochenende lag so nah.

Endlich klingeln, frei, hurra!
"Tschüss Frau Stelle - bis zum nächsten Mal!"



....jaja Sie hatten es schon nicht leicht unsere Lehrer. Aber schließlich haben Sie sich ja ihren Beruf selber ausgesucht!!! Also: selbst schuld! Und meistens haben wir uns ja auch sooooo halbwegs zusammen gerissen und aufgepasst, und wenn wir nicht aufgepasst haben, dann haben wir wenigstens so getan als ob. Schließlich wollten wir ja dem Ruf der Eliteklasse gerecht werden. So wurde fleißig um jede gute Note gekämpft, wenn auch manchmal mit unfairen Mitteln (Spickern), aber das Spickerschreiben hat fast genauso viel Arbeit gemacht, wie das Lernen selbst. Somit war es im Vergleich schon fast wieder der selbe Arbeitsaufwand. Auch das Spickerplazieren erforderte genaueste Präzession und das nicht erwischt werden verlangte äußerste Konzentration. Somit haben wir mit fairen als auch mit etwas unfaireren Mitteln äußerst zufriedenstellende Abschlusszeugnisse fabriziert. In Erinnerung an die nervenaufreibende Berufsschulzeit folgt nun:

DER ABSCHLUSSSPAZIERGANG
Vom Lernen befreit sind sämtliche Schüler
trotz des Direktors grimmigen Blick;
Im Schulhof grünet Hoffnungsglück;
Die alten Lehrer in ihrer Schwäche,
zogen sich ins Lehrerzimmer zurück.
Von dorther senden sie, fliehend, nur
ohnmächtige Schauer bittere Worte
den Schülern nach, über den braunen Flur;
aber das verzeiht die lustige Horde.
Überall nun endet Bildung und Streben,
Alles woll'n wir mit Unsinn beleben;
Auch an Narren fehlt's nicht im Revier,
wir nehmen geputzte Lehrer dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
nach der Schule zurückzusehen.
Aus dem hohlen, finstren Tor
dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heut so gern.
Ab heute sind wir unsere eigenen Herrn,
denn wir sind endlich auferstanden
aus der Schule dumpfen Gemächern,
aus dem Druck der Strebermenge,
aus dem Streß in vielen Fächern,
aus der Formeln quetschender Enge,
aus der Unwissenheit schwarzer Nacht
sind wir alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh! Wie behend sich die Menge
über die Plätze und Wege zerschlägt,
wie die Straße in Breit' und Länge
so manche lustige Maske trägt.
Und bis zum Wanken überladen
ziehen auch die letzten ihre Bahn.
Selbst von Erfurts entferntesten Pfaden
blicken uns fröhliche Schüler an.

Zufrieden jauchzet groß und klein:
Jetzt bin ich Mensch, jetzt darf ich sein!

Frei nach J.W. Goethe
-Faust -


by Simone Hanika